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Meine Ernährungsumstellung


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Ich beschäftige mich nun schon seit einigen Jahren intensiver mit der richtigen Ernährung für mich. Das hätte ich sicherlich nicht getan, wenn mir meine damalige Ernährung nicht so schlecht bekommen wäre. Ich hatte gar keine Wahl, denn so war der Alltag unmöglich. Psychischer Stress trifft auf körperliche Schwachstellen. Ja Prost Mahlzeit das kann was werden! Zurückblickend bin ich aber sehr froh, dass ich mich mit dem was ich meinem Körper für die tägliche Energie zuführe, beschäftigt habe.


Tja das ist dann wohl so...


Zunächst muss ich sagen, dass ich bei mehreren Ärzten war und mir letztendlich gesagt wurde, dass ich es eben ausprobieren muss welche Lebensmittel ich gut vertrage und dann mein Leben lang einfach diätetisch leben soll. Ja super, danke für nichts. Das konnte ich als Ernährungsform nicht akzeptieren. Eine Heilpraktikerin konnte mir mit einem Test dann endlich genaue Lebensmittel nennen, die mein Körper einfach gerade satt hat und eine Auszeit braucht. Und siehe da - nach ca. 2 Wochen hatte ich eine ungewohnte Energie und mir ging es fantastisch. Mir war nicht bewusst wie gut man sich fühlen kann. Lasst euch von Ärzten nicht einreden, dass es ein Dauerzustand ist. Entweder man hat phasenweise viel Stress oder man muss für sich herausfinden, welche Ernährungsform zu einem passt. Dabei zählt für mich nicht nur der Aspekt, ob ich etwas weglasse, dass mir vielleicht Bauchschmerzen macht, sondern auch Lebensmittel zu streichen, die mich nachhaltig schädigen.


Diese Entwicklung hat jedoch schrittweise stattgefunden. Zunächst habe ich nur die Lebensmittel ausgetauscht, die mir nicht bekommen sind. Süßigkeiten gingen aber natürlich immer (bzw. ich war nicht bereit sie wegzulassen). Vor wenigen Jahren noch habe ich alles Schokoladige vernichtet was mir in die Quere kam. Flüssige Schoki, weiße, zartbitter, als Sauce oder Tafel. Was auch immer, Schokolade war mein Seelentröster und purer Genuss. Nach dem mich dann immer wieder sportintensive Phasen aufgesucht hatten, habe ich meinen Süßigkeitenkonsum schon auf wenige eskalative Cheat Days reduzieren können. Aber auch dazu kann ich im Nachhinein nur sagen, dass es wahnsinnig dämlich ist, sich einmal in der Woche vollzustopfen.



Mein Buchtipp


Einen weiteren Impuls hat mir das Buch „Nie wieder Zucker“ von Anastasie Zampounidis gegeben. Sie beschreibt ihre zuckerfreie Ernährung, wie es ihr damit geht und wie es ihr zuvor mit der klassischen westlichen Ernährung ging. Ein leicht zu lesendes Buch mit aufschlussreichen Erkenntnissen und guten Tipps um Zucker im Alltag zu reduzieren. Nur kurz zur Erklärung, es geht hier nicht um natürlichen Zucker, also z.B. Kohlenhydrate (die übrigens überhaupt nicht böse sind), sondern um Industrie- und Fruchtzucker, die oft zusätzlich von der Lebensmittelindustrie zugesetzt werden. Und ja, auch von Fruchtzucker aus Obst kann man zu viel Essen und seinen Organen damit schaden. Aber lest selbst, ich fand es ein sehr aufschlussreiches Buch.


Noch ein kurzes Wort dazu oder generell zu Ernährungsfragen: Ich bin kein Fan von strikten Regeln und Verboten. Wenn ich Bock habe mir ein fettes Stück Schwarzwälder oder ein riesiges Schnitzel reinzuziehen, dann würde ich das auch tun. Ich bin mir mittlerweile der gesundheitlichen und umwelttechnischen Auswirkungen bewusst. Dennoch bin ich mir sicher, dass man mit Verboten nur seine Beziehung zu Essen negativ antreibt. Essen ist etwas Tolles und ein soziales Event. Von einem Stückchen Schokolade ist noch keiner dick geworden! Es kommt auf die Balance an. Regelmäßige Bewegung und unter der Woche gesundes Essen, lassen ein Eisbecher am Wochenende auf jeden Fall zu. Reagiert nicht trotzig auf Ernährungsumstellungen und setzt euch nicht den Vorsatz: Ich esse niiiiie wieder Schokolade! Ist doch sowieso Quatsch und hat noch kein Mensch dieser Welt durchgehalten.


Es braucht etwas Zeit


Zurück zum Thema Zucker: Sehr oft habe ich versucht weniger bis gar keine Süßigkeiten zu mir zu nehmen. Und genau aus dieser Strenge ist maximal eine Dauer von 4 Wochen geworden. Jedes Mal war ich wieder enttäuscht und hatte das Gefühl, dass ich wieder so einen richtigen Fresstag brauche.

Doch dann bin ich viel aktiver und bewusster an die Sache rangegangen. Die Autorin beschreibt einige Phänomene, die sich durch einen längeren Zucker Entzug (ja ein Entzug, denn Zucker ist eine heftige Droge, die stark unterschätzt wird.) entwickeln. Und als ich diese Auswirkungen selbst spürte, war mir bewusst, dass es nur besser werden kann ohne hohen Zuckerkonsum. Ob man den Zucker zu 100% aus seinem Leben verbannen will, kann ja jeder selbst entscheiden, aber eine drastische Reduktion wirkt sich unglaublich gut auf den Körper aus.


Meine Symptome


Ich gebe euch mal einen kurzen Überblick über Verbesserungen, die ich an mir selbst wahrnehme. Ich habe auch an meinem Alltag einige Dinge verändert, da kann ich natürlich nicht sicher sagen, dass diese Vorteile ausschließlich durch die Ernährung kamen. Ich merke jedoch die Verschlechterung, wenn ich eine Zeit lang wieder zuckerhaltiger gegessen habe:


  • Müdigkeit: ich war ab ca. 21.30 Uhr tot müde. Also wirklich tot müde, dass mir die Augen zugefallen sind und ich schlafen gehen musste. Und das, ohne Kinder, zeitweise als Student/Arbeitnehmer. Also ohne ernsthafte Überlastung. Genauso hat es mich mittags in das bekannte Mittagstief gerissen und da kam ich immer nur sehr schwer raus.

  • Hautbild: ich hatte glücklicherweise nie eine richtige Problemhaut, aber dennoch konnte ich eine Verbesserung sehen. Wenn ich an einem Wochenende z.B. Alkohol getrunken habe und meine Ernährung auf der Strecke blieb, konnte ich genau beobachten, wie meine Haut es widerspiegelt. Das Hautbild ist etwas, das die Ernährung ganz extrem reflektiert.

  • Bauch und Verdauung: Meine Verdauung ist entspannter und ruhig. Ich bin nicht mehr häufig aufgebläht und mir geht es gut.

  • Heißhunger: Jeder kennt das. Man bekommt einfach wahnsinnige Lust auf irgendetwas. Nachos mit Käse, Döner, Schokolade, was auch immer. Es ist meistens fettig, süß oder dick mit Käse überbacken. Der Zucker verursacht nämlich ein starkes Schwanken des Blutzuckerspiegels. Daher fällst du oft in ein „Loch“ und dein Körper versucht es mir schnell verwertbaren Kalorien (fettig und zuckrig) zu stopfen. Das ist als würde ich ständig dein Ladekabel vom Handy ausstöpseln. Was dein Körper aber eigentlich braucht ist eine durchgehende Stromversorgung. Ich habe natürlich immer wieder Lust auf bestimmte Gerichte (selbstverständlich auch ungesunde), aber dann versuche ich mir gesunde Alternative vorab schon parat zu legen oder ganz streng zum gesunden zu greifen. Wie ich das mache beschreibe ich gleich noch.

  • Geschmack: Mit der Reduktion von Zucker habe ich auch nicht mehr viel Lust auf Süßigkeiten. Ich sehe Zuckerwatte wie früher oder irgendwelche Gummibärchen und denke mir oh yes das wäre jetzt geil. Manchmal bin ich diesem Verlangen nachgegangen, beiße in diese Süßigkeiten und denke mir: Oha wie süß ist das denn bitte? Genauso wie der Körper sich an Geschmacksverstärker und Süße gewöhnt, genauso kann er sich auch entwöhnen. Wenn Lebensmittel sehr stark gesüßt sind, schmecken sie mir mittlerweile einfach nicht mehr so gut.


Ich weiß, es ist schwierig auf gewohnte Snacks und Lebensmittel zu verzichten. Besonders sehe ich das bei Menschen, denen ihre aktuelle Ernährung keine akuten Beschwerden verursacht. Die sagen dann meistens: „hä wieso soll ich das weglassen, mir geht’s doch gut“ oder „ich brauch das aber schon so manchmal.“ Mein Lieblingssatz bei allen Ernährungsfragen bleibt aber: „ich esse auch nur gaaanz wenig Süßes/Fleisch/…“, setzt hier ein was ihr wollt. Veräppelt euch nicht selbst. Schreibt euch auf was ihr esst oder überlegt bei allem erstmal welche Zutaten da überhaupt drin sind. Die wenigsten essen Zucker komplett pur, wie man ihn in den Kaffee macht. Die meisten tappen in die Falle des verstecken Zuckers. Da wo es niemand erwartet, wird nämlich ordentlich Zucker reingeballert. Sei es der Soja-Joghurt, die Saftschorle oder das supergesunde Fit-in-den-Tag-Müsli für 6,99€.


Was eigentlich empfohlen wird

Von der WHO (World Health Organisation) wird für einen Erwachsenen eine maximale Menge von 25g Industriezucker täglich geraten. Schaut mal nach was eine 0,33l Flasche Cola oder eine Milchschnitte für einen Zuckergehalt haben. Da wird’s dann schon eng mit dem Joghurt zwischendurch und den Wurstscheiben auf dem Brot abends. Natürlich ist es nicht leicht den Zucker zu umgehen, aber man sollte ein Gefühl dafür bekommen was es bedeutet, wo Zucker drin ist und was die Auswirkungen auf den Körper sind. Das muss jeder für sich selbst entscheiden und am besten ausprobieren. Denn was man nicht versucht, kann man auch nicht beurteilen.

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