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Less is more 1/4 - Mach dich frei

Aktualisiert: 12. Feb. 2021

Man räumt auf, die Wohnung strahlt und wenige Tage später sieht es schlimmer aus als zuvor. Wie das passiert, weiß niemand und eigentlich räumt man ständig sich selbst hinterher. Ich habe entdeckt, dass ein großer Teil von diesem Chaos entsteht, wenn es einfach zu viele Dinge in deiner Wohnung gibt, und diese keinen festen Platz haben.

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Ich habe dir hier meine Tipps zusammengestellt, wie du mit einem gründlichen Aussortieren eine langfristig aufgeräumte Wohnung hast und diesen nervigen Teufelskreis Chaos-Ordnung-Chaos endlich unterbrichst. Das spart nicht nur Zeit fürs Aufräumen, sondern schont auch deine Nerven, denn Unordnung verursacht innere Unruhe. Lerne den Wert von immateriellen Dingen kennen und schaff endlich wieder Ordnung in deinem Zuhause. Du wirst sehen, es schafft neuen Raum für wundervolle Ideen und die wichtigen Dinge.


Damit du nicht vor einem riesigen Berg an Zeug stehst und direkt wieder aufgeben willst, stelle ich dir meine Ideen in vier Kapiteln vor. So kannst du dich besser fokussieren und die einzelnen Schritte der Reihe nach sorgfältig anwenden. Glaub mir, wenn du es einmal richtig gemacht hast, hast du ein System, dass du ganz pflegeleicht beibehalten kannst.



KAPITEL EINS: Mach dich frei



Tipp No.1

Hole alles aus den Schränken!


Hole alles - und damit meine ich ALLES - einer Kategorie aus dem Schrank mit dem du beginnst. Du wirst sehen wie viel du eigentlich besitzt. Lege doppelte Dinge mit den selben Funktionen zusammen auf einen Stapel. Wenn du ein Teil in mehreren Varianten hast, dann entscheide dich für 1-2 Ausführungen. Denn du brauchst eigentlich nur eine große Schere in der Küchenschubladen oder z.B. nur einen Locher. und nicht 5x ein weißes Shirt. Dieses Aussortieren reduziert deinen Besitz schon erheblich. Kategorien in denen die Meisten zu viele Varianten besitzen sind z.B. Vasen, Blazer, Schuhe, Tupperdosen, Bücher, Bettwäsche, Handtücher,... Na, du auch? :D


Gehe so von Schrank zu Schrank und von Zimmer zu Zimmer. Sammle immer alles aus der ganzen Wohnung ein, dass einer Kategorie wie z.B. Handtüchern angehört. Diese sollten immer beieinander an einem Ort aufbewahrt werden. So behältst du den Überblick und weißt immer wo du was verstaut hat. Beginne bei einem Schrank, denn ansonsten wird deine Wohnung verwüstet sein und alles mit Kram vollliegen.




Tipp No.2

Sind wir mal ehrlich...


Wie oft benutzt du das Teil? Wenn es etwas ist, was du vielleicht nur einmal im Jahr oder bisher noch nie benutzt hast, dann brauchst du es auch nicht wirklich. Solltest du es mal benötigen, kannst du es dir sicherlich von jemandem ausleihen oder wenn es nicht anders geht auch neu kaufen. Doch genau dieser Kleinkram verschwendet deinen Stauraum. Kaufe keine Teile für Anlässe, die nicht akut anstehen. Also ein Kleid, was du ja irgendwann mal als Hochzeitsgast tragen könntest, lässt du lieber im Geschäft hängen.


Behalte nichts für ein "wenn" und "vielleicht", denn das vielleicht wird mit Sicherheit nicht kommen. Du musst nicht für jede Mottoparty ausgestattet sein und für 34728 Eventualitäten bereits alles besitzen. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass "man weiß ja nie" wird niemals kommen und du wirst dich vermutlich nicht einmal mehr an die aussortierten Teile erinnern. Sei in der Bewertung der Dinge ehrlich mit dir, denn du hältst nur dich selbst davon ab, dich von überflüssigen Dingen zu befreien.




Tipp No.3

Wie sehr magst du es wirklich?


Macht es dich glücklich? Trägst du dieses Teil gerne, wann hattest du es zum letzten Mal an? Freust du dich jedes Mal wenn du den Raum betrittst, weil du die schöne Deko auf deiner Kommode siehst? Macht dir das Kochen mit diesen Utensilien besonders viel Freude weil sie super praktisch sind? Besonders bei Kleidung sollte dir jedes Teil sehr gut gefallen, passen und bequem sein, sodass du es gern trägst. Es bringt nichts etwas zu besitzen, in dem man sich den ganzen Tag unwohl fühlt. Dann kommt es lieber weg und du hast mehr Platz für deine Lieblingsteile. Überlege dir was passieren muss, damit du dieses Teil trägst. Muss es zur Änderungsschneiderei? Dann bring es dort hin oder sortiere es direkt aus. Wenn du es nur an einer bestimmten Gelegenheit tragen möchtest, wann wird dieser Anlass kommen? Wenn es nicht zeitnah ansteht, dann trenne dich davon.


Natürlich gibt es auch Dinge bei denen ich keine pure Freude empfinde wie z.B. meinem Staubsauger, dem Bügelbrett oder Ladekabeln. Aber versuche dich nur mit schönen oder sehr praktischen Dingen zu umgeben. Dich nervt immer das Chaos im Putzschrank? Dann sortiere ihn aus und wenn etwas einfach unpraktisch ist und dich jedes Mal wenn du es benutzt nervt, dann tausche es gegen etwas Besseres aus. Du sparst dir so viel Ärger mit diesen Dingen, und machst dir auch die wenig emotionalen Lebensbereiche angenehmer.




Tipp No.4

Übung macht den Meister


Das erste Mal vieles auszusortieren kann anstrengend sein und sich für manche Menschen als fast unangenehm anfühlen. Das ist absolut normal und in Ordnung. Man trifft viele Entscheidungen in kurzer Zeit, von denen man denkt, sie hätten eine langfristige Auswirkung auf unser Leben. Das werden sie nicht haben, denn materielle Dinge haben einen geringeren Einfluss auf unsere Zukunft, wie wir manchmal vielleicht denken. Mit jedem Teil das geht und mit jeder Entscheidung dich zu trennen, wird es dir leichter fallen. Du wirst merken, wie wenig dein persönliches Glück von Gegenständen abhängt und dass du das Meiste einfach nicht brauchst/ jemals brauchen wirst. Beobachte einfach ob du dich danach ärgerst, dass du etwas bestimmtes weggetan hast. Ich sage dir aus Erfahrung, dass das nicht oft vorkommen wird. Meistens erinnert man sich nicht einmal was alles weg ist, sondern genießt den neu geschaffenen Raum.


Wenn du nicht sehr entscheidungsfreudig bist, dann kannst du die aussortierten Dinge auch erst einmal in eine Box packen und im Keller verstauen. Immer wenn du wirklich an eine bestimmte Sache denkst, die du brauchst oder sehr vermisst, dann hole sie dir wieder. Alle restlichen Sachen solltest du dann nach 8 Wochen endgültig aussortieren.




Tipp No.5

Es ist ein Prozess


Wenn es dir noch schwerfällt dich von Dingen zu trennen, dann ist das völlig ok. Aussortieren und neu kaufen ist mir auch schon passiert und der ganze Kreis beginnt von vorn. Schränke werden leerer und man kauft einfach weiter. Zack! nach wenigen Wochen wieder das gleiche Spiel. Aber wenn man sich seinen Konsum bewusst macht und bei jedem Kauf bewusst eine Entscheidung trifft, wird es immer einfacher diesen zu reduzieren. Ich finde es ist ein Prozess, um ein besseres Verständnis für die Masse an Dingen zu bekommen. Du wirst erstaunt sein wie erleichternd und befreiend es sein wird weniger Kram zu horten. Schränke sind sortiert und das Aufräumen wird eine Sache von wenigen Handgriffen.


Probiere es aus und lass dich darauf ein, Dinge wegzugeben. Du wirst merken, dass diese anfängliche Hürde, dass man seine Dinge wirklich strikt aussortiert, mit der Zeit durch das freie Gefühl von weniger Besitz überdeckt wird. Du wirst nicht bemerken, dass dir etwas wirklich fehlt. Das zeigt wie unwichtig materielle Dinge eigentlich sind. Und vermutlich jeden hat mehr als genug Besitz. Dein Glück hängt nicht vom 12. Paar weiße Sneaker oder der 8. Tortenplatte ab, die du sowieso hässlich findest, aber von Tante XY geschenkt bekommen hast. Diese Dinge bringen dir keinen Mehrwert. Probiere es einfach mal aus und du wirst deinen eigenen Weg finden.



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